Die Küche des arabischen Raums zeichnet sich unter anderem durch ihre köstlichen Süßspeisen aus. Aber im heißen Wüstenstaat finden sich auch schmackhafte pikante Gerichte. Die meisten Hotels servieren neben europäischen Speisen einheimisches Essen, teilweise sogar schon zum Frühstück. Obwohl Ägypter eigentümliche Essensgewohnheiten haben, starten sie ihren Tag mit einem Frühstück, das aus Bohnen, Eiern, Käse und Marmelade besteht. Bei den meisten Familien gibt es zwischen zwei und fünf Uhr nachmittags ein deftiges Mittagessen, danach folgt ein Mittagsschlaf. Zwischen fünf und sechs Uhr nachmittags folgt die Teestunde. Später wird nur noch etwas Leichtes oder Überreste vom Mittagessen gegessen. Bei Einladungen zum Abendessen kommen Gäste erst gegen 21 Uhr. In Restaurants wird das Mittagessen zwischen 13 und16 Uhr und das Abendessen von 20 Uhr bis Mitternacht serviert.

Lebensmitteleinkauf

Am billigsten ist, wenn man seinen Obst- und Gemüseeinkauf im Suq oder am Marktstand macht. Die Preise sind auf Arabisch angeschrieben und fix. Man zeigt, auf das, was man kaufen möchte, sagt noch die Stückzahl oder Kilos dazu, bezahlt und geht. Kleine Lebensmittelgeschäfte gibt es fast an jeder Ecke. Sie verkaufen alles, was man braucht wie Konserven, Brot, Käse, und Getränke.

Essen

• Brot

Das Wichtigste beim ägyptischen Essen ist das Brot. Das ägyptische Fladenbrot (Aysh Baladi) ist das berühmteste. Man kann es beliebig füllen und macht daraus ein Sandwich. Aysh Shami ist ein weißes dünnes Fladenbrot, das oft im Libanon und Syrien gegessen wird.

Die Ägypter stellten Fladenbrot schon vor mehr als 7’000 Jahren her.

• Bohnen

Viele Ägypter essen Bohnen fast täglich. Foul (ägyptische Bohnen) kann man auf mehrere Arten zubereiten. Bohnen werden mit Gewürzen und Öl abgeschmeckt. Man kann aber auch Tomaten, Zwiebeln, Tahin (Sesammus) oder Zitronensaft dazu geben. Diese Mischung wird dann mit Eiern, eingelegtem Gemüse und Käse zum Frühstück gegessen. Die Straßenstände verkaufen Bohnenpüree, damit es gut auf die Brote geschmiert werden kann. Foul wird auch oft mit Falafel (Saubohnen), in Kairo auch Ta’miyya genannt, gegessen.

• Suppen & Salate

Neben Linsensuppe wird unter anderem auch Malūchīya (spinatähnliches Blattgemüse) als Suppe zubereitet. Gerne wird sie bei Einladungen gereicht, weil sie von allen gerne gegessen wird. Die Suppe ist grün und etwas dick. Sie wird entweder mit Brot oder Reis gegessen.

Suppen gehören zu den Hauptmahlzeiten.

• Hauptgerichte

Das Wichtigste an den Gerichten ist Reis und Brot. In den meisten ägyptischen Haushalten ist Fleisch ein Luxus. Es wird gespart, um zum Fest Fleisch essen zu können. Fleisch wird mit oder ohne Gemüse gekocht und mit Reis gegessen.

Um ägyptischen Kebab zuzubereiten, braucht man gewürztes Lammfleisch mit Zwiebeln, Majoran, und Zitronensaft. Die Zutaten röstet man zusammen in einem Topf. Kufta ist Hackfleisch mit Gewürzen und Zwiebeln, das in Fingergrösse geformt und gegrillt wird.

Weil die Hühner in Ägypten eher klein und dürr sind, schmecken importierte Hühner besser. Grillhähnchen (Firaakh mashwiya) gibt es in vielen Restaurants. Eine weitere Spezialität sind Tauben. Sie werden mit Reis gefüllt, gegrillt oder gebraten.

Es gibt verschiedene Reisgerichte. Man kann Reis entweder mit Gemüse, Nüssen, Zwiebeln und Fleischstücken zubereiten. Kartoffeln (Batatis) werden meistens gebraten, können aber auch gefüllt oder gekocht werden. Ägypter lieben gefülltes Gemüse (Mahschi). Man könnte eigentlich fast jedes Gemüse mit Reis füllen, wie z.B. Weintraubenblätter (Wara‘ Enab). Europäer kennen das vielleicht vom Griechen. Dort nennt man das gefüllte Gemüse aber «Dolma».

Ägypter nennen den Süß- und Salzwasserfisch Samak. Der beste Fisch wird im Nasser See in Assuan gefangen. Oder auch Shrimps (Gambari), Tintenfisch (Calamari), Muscheln (Gandolfi) und Tibaan (Aal) aus.

Hier eine kleine Auswahl:

Fatta (Reisgericht), Fesikh (gepökelter Fisch), Makarona beshamel («Lasagne»), Shakshuka (Gemüse- und Fleischeintopf), Schawarma (Kebab) oder Feteer (siehe auch unter Dessert), Torly (Fatta (Reisgericht), Fesikh (gepökelter Fisch), Makarona beshamel («Lasagne»), Shakshuka (Gemüse- und Fleischeintopf), Schawarma (Kebab) oder Feteer (siehe auch unter Dessert), Torly (Gemüse- und Fleischeintopf).).

• Käse

Es gibt zweierlei Käse: Entweder weißer Käse (Gibna Beida), so ähnlich wie Feta. Gebna Rumi hingegen ist eher hart, pikant und gelb. Diese Käsesorten werden meistens in Broten und Salaten gegessen. Andere Käsesorten wie Gouda, Cheddar, Bleu und andere europäische Käsesorten gibt es im Supermarkt auch zu kaufen. Mish ist eigentlich eine Art Hüttenkäse, der mit besonderen Gewürzen und einer speziellen Konservierung als Vorspeise gegessen wird.

Auf 4’000 Jahre alten Wandmalereien in ägyptischen Gräbern wurden Hinweise auf die Herstellung von Käse gefunden.

• Obst

In Ägypten gibt es das ganze Jahr über viele Obstsorten zu kaufen. Man kann Obst in Suqs (Märkten) oder an Ständen kaufen. Im Winter gibt es Bananen (Moz), Datteln (Balah) und Orangen (Burtu’an) zu kaufen. Die roten Orangen (Burtu’an Bedammoh) sind besonders lecker. Die Sommerfrüchte sind Melonen (Batiikh), Pfirsich (Khokh), Pflaumen (Barkuk) und Weintrauben (Einab). Die Kaktusfrucht (Tin Schoki) essen Ägypter sehr gerne im August oder September.

• Nüsse

Ägypter lieben Nüsse und Knabberzeug. Es gibt sehr viele Geschäfte, die Nüsse verkaufen. Beispielsweise Haselnüsse (Bondok), Mandeln (Loz) oder Pistazien (Fuzdok). Oder für die, die Erdnüsse mögen, sind die Nüsse aus Assuan die besten.

• Desserts

Ägyptische Desserts sind meistens mit Honig überzogen. Baklawa (Blätterteig, Honig und Nüsse) ist nicht so süß. Feteer, auch «Ägyptische Pizza» genannt ist ein Gebäck, das aus mehreren dünnen Teigschichten besteht, das mit vielem gefüllt werden kann, z.B. mit Aprikosen, Kokosstreusel. Basbousa ist recht süß und wird aus Grieß gemacht und mit Nüssen bestreut. Eine weitere Süssigkeit ist Umm Ali, ein Rosinenkuchen, eingeweicht in Milch. Diese Süßspeise hat wie viele ihre eigene Geschichte. Konafa wird aus «Engelshaaren» (Teigfäden) gemacht und mit Nüssen oder Sahne gefüllt. Der ägyptische Milchpudding heißt Mahalabiya und wird mit Pistazien bestreut.

Bienen und Honig wurden (nicht nur) im alten Ägypten als heilig angesehen. Der Mythos will es, dass die erste Biene aus einer Träne des altägyptischen Sonnengottes Ra entstand.

(Quelle: Wikipedia)

Getränke

• Kaffee

Das Kaffeetrinken ist in der ganzen arabischen Welt eine Tradition, so auch in Ägypten. In vielen Caféhäusern sitzen Männer, die Kaffee oder Tee trinken, politisieren, Tawla (Backgammon) spielen, Schischa rauchen und orientalische Musik hören. Türkischer Kaffee wird aus zermahlenen Kaffeebohnen gemacht. Er wird in einer kleinen Kanne (Dalla oder Kanakah) zubereitet. Wenn der Kaffee zum Kochen anfängt, muss man ihn gleich in die Kaffeetasse gießen. Er wird in einer kleinen Tasse (Fengan) serviert.

Es wird gesagt, dass türkischer Kaffee eher hart im Geschmack ist, obwohl es immer auf die Bohnenmischung ankommt; je mehr Arabika, desto süßer und schokoladener im Geschmack. Ahwa gibt es verschieden zubereitet: Ahwa Sada ist schwarz, Ahwa Ariha ist ein wenig gesüßt, Ahwa Mazbut ist stärker gesüßt und Ahwa Ziyada ist sehr süß. Ahwa wird nie mit Sahne oder Milch serviert. In den meisten Hotels gibt es zum Frühstück auch Nescafé, den man mit Zucker (bil Sokkar) und/oder mit Milch (bil Laban) bestellen kann.

Die Geschichte des ägyptischen Kaffees ist eher jung und reicht «nur» bis ins Mittelalter zurück.

• Tee und andere Heißgetränke

Ägypter haben die Tradition des nachmittäglichen Teetrinkens von den Arabern angenommen. Tee wird mit Milch, Zitrone, und Zucker serviert. Nach dem Essen ist Pfefferminztee erfrischend (Shay bil na’na‘). Im Winter ist Kakao (Kakaw fil laban) und Sahlab sehr beliebt. Die Ägypter trinken auch gerne Karkade, ein Getränk aus Hibiskusblüten, das heiß oder auch gekühlt mit Eis serviert wird.

An Hochzeitsfeiern in Ägypten (und im Sudan) wird oft mit Hibiskustee angestossen.

• Kalte Getränke

Kaltes Wasser gibt es in jedem Geschäft zu kaufen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Flaschendeckel richtig zu ist. An fast jeder Ecke findet man kleine Saftgeschäfte (Asier). Sie verkaufen viele Säfte wie Erdbeere (Farawla), Banane (Mooz), Zitrone (Lamun) und Orange (Burtuan). Diese Säfte sind im Sommer besonders erfrischend. Es gibt auch Cocktails oder Shakes wie der Orangen Karotten Shake oder Mooz Bil Laban (Bananenenmilch). Zuckerrohrsaft ist aber das beliebteste Getränk in so einer Saftbar. Es ist erfrischend und lecker – sehr empfehlenswert.

Fayrouz ist ein Sodagetränk, das in Ägypten sehr oft getrunken wird. Fayrouz kennt mehrere Geschmacksrichtungen wie Ananas, Pfirsich, Apfel und Birne.

Alkoholische Getränke

• Bier

Trotz strengen religiösen Vorschriften möchte nicht jeder in Ägypten auf den Genuss von alkoholischen Getränken verzichten, wenn auch grösstenteils im Verborgenen getrunken wird. Alkohol bleibt ein Tabuthema

Bier ist das alkoholische Lieblingsgetränk der Ägypter (circa 50% des gesamten Alkoholkonsums). Das beliebteste ist Stella. – Bier wurde bereits vor 5’000 Jahren gebraut. In Abydos wurde eine «Bierfabrik» entdeckt, die aus der Zeit von König Narmer stammt. (Quelle: Welt)

Biersorten: Stella, Bouza oder aromatisierte sowie alkoholfreie Biere.

• Wein

Auch der Weinanbau reicht bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurück. Es existieren zahlreiche Grabmalereien mit Darstellungen von Weinlese, Zerstampfen der Trauben usw.. Wie Bier wird im modernen Ägypten auch Wein eher im Verborgenen getrunken. Vor über zehn Jahren produzierte Ägypten sogar mehr Wein als Grossbritannien.

Weinsorten: Jardin du Nil (Rot- / Weisswein), Beausoleil d’Égypte (Rot- / Weisswein, Rosé)

Quelle: Wikipedia / Wikivoyage / Touregypt / Privatpersonen